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Scott Walker – Die Playlist

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Sich an das Werk von Scott Walker über karriereüberspannende Playlist zu nähern ist ehrlich gesagt kein Kinderteller. Sie anzuhören auch nicht unbedingt. Stellt euch einfach mal vor ihr startet gut gelaunt und bereit für Abenteuer mit „The Sun ain’t gone shyne anymore“ und eine Stunde später wird die Sonne zu einem schwarzen Loch, das deinen Verstand einsaugt. Plaste hat trotzdem voller Mut und Zuversicht versucht die vier künstlerischen Phasen von Walker zu kombinieren und zu einem teerig schimmerndem Klumpen zu fusionieren.

The Walker Brothers – Schwiegermutters Liebling. Teen Life ernannte ihn 1966 zum schönsten Popstar der Welt. Trotzdem begann der größte Hit der Brothers mit der Botschaft „ “Loneliness is the cloak you wear,”. Sein samtener Bariton dominierte den Sound der drei Brüder, ihre Platten gingen weg wie Beatles-Platten und Walker zog sich zum Höhepunkt des Erfolgs in ein Kloster zurück. Das hätte das Ende seiner Karriere sein können und Walker wäre bis ans Ende aller Tage ein Gefangener des Schnulzenradios geblieben.

Scott -Solo I – Die Jaques Brel Phase von 1967-70 veröffentlichte er vier dunkel existentialistische Chanson-Platten. Er gab den Teenie-Star der sich in den geheimnisvollen Crooner verwandelt hatte. Die Musik ist zeitlos arrangiert und Walker stellt unter Beweis, das er mit Abstand über die beste Stimme im Popbusines verfügte. Aber die späten 60er waren die Zeit des Aufbruchs. Die melancholische Schönheit seiner Musik, sprach auf Dauer weder sein altes Teeniepublikum noch die Blumenkinder an. Seine ersten Veröffentlichungen verkauften sich noch gut. Scott 4 floppte total.

The Walker Brothers – Die Prä-Lodger Phase In den siebzigern kam es zu einer Reunion der Walkers. Über die Platten werfe ich mal ein Mäntelchen des Schweigens. Auf der letzten Veröffentlichung durfte jedoch jeder Musiker seine eigenen Stücke präsentieren. Songs wie „Nite Flights“ und „The Electrician“ von waren Inspiration für Post-Punk Bands und einer der Ideenpools für David Bowies „Lodger“

Scott Solo II – Kalte Sterne. Danach liess sich Scott Walker viel Zeit für seine Produktionen. Zwischen 1983 und 2014 veröffentlichte er gerade mal vier Alben (Soundtracks und Sideprojects mal ausgenommen). Aber dieses Spätwerk ist umso einflussreicher für andere Musiker (Stichwort: Thom Yorke, Stichwort: Brian Eno). Seine Kompositionen unheilvoll und schwarz, voll kalter Sterne, die vor einem apokalyptischen Himmel stehen. Es ist diese Art von Musik, die sich mutig immer weiter in den Wahnsinn und Kakophonie vorwagt. Bei aller Dissonanz, gab sein faszinierender Bariton den Stücken immer gerade noch soviel Halt, dass sie nicht implodierten. Es war wiederum David Bowie, der sich bei seinen letzten beiden Platten an Walker orientierte.

Und jetzt heißen wir Euch willkommen in der Wunderwelt von Scott Walker.

Der Beitrag Scott Walker – Die Playlist erschien zuerst auf Plaste.


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